Patellafraktur
Die Patellafraktur ist ein Bruch der Kniescheibe. Sie entsteht meistens im Zusammenhang mit einem schweren Sturz. Je nach Art des Bruches kann die Fraktur konservativ oder operativ behandelt werden.
Behandlungsüberblick
Hier finden Sie übersichtlich zusammengefasst alle wichtigen Fakten und Daten zur Operation einer Patellafraktur.
Der Kniescheibenbruch
Die Kniescheibe (Patella) gehört zum Streckapparat am Knie. Sie schützt das Kniegelenk, indem sie verhindert, dass die Sehne des Oberschenkels direkt am Gelenk reibt. Dabei gleitet die Patella auf einer Rinne des Oberschenkelknochens. Zu einem Kniescheibenbruch (Patellafraktur) kommt es meistens durch einen Unfall, etwa bei einem Sturz auf das Knie.
Ursachen, Symptome & Diagnostik
Ein Kniescheibenbruch (Patellafraktur) entsteht häufig bei einem schweren Sturz auf das gebeugte Knie, denn bei diesem direkten Aufprall bricht die Kniescheibe in zwei oder mehrere Teile.
Ein Kniescheibenbruch verursacht Schmerzen auf der Vorderseite des Kniegelenks. Typisch ist, dass der Unterschenkel nicht aktiv gestreckt beziehungsweise das Kniegelenk nicht gestreckt gehalten werden kann.
Der Arzt stellt die Diagnose anhand einer genauen Untersuchung des betroffenen Knies und mithilfe einer Röntgenaufnahme kann sichergestellt und nachgewiesen werden, ob tatsächlich eine Patellafraktur vorliegt.
Behandlung Patellafraktur
Die Therapie eines Kniescheibenbruchs hängt von der Art der Fraktur ab. Ist die Streckfähigkeit des Beins noch vorhanden und der Bruch nicht verschoben, kann dieser ohne Operation in einer Schiene ausheilen. Das Bein darf einige Wochen lang nicht intensiv belastet werden, und die Beugefähigkeit ist eingeschränkt. Eine spezielle Ruhestellung des Knies wird in der Regel vermieden, da sich dadurch leichter Blutgerinnsel in den großen Beingefäßen bilden könnten (Thrombose).
Ist ein größerer Teil der Kniescheibe abgesprengt, verschoben oder handelt es sich um einen offenen Bruch, muss die Patellafraktur operiert werden. Denn nur damit kann die volle Belastbarkeit des Oberschenkels möglichst schnell wiederhergestellt werden. Bohrdrähte oder Schrauben halten die Bruchstücke fest. Eine spezielle Zug-Gurtung fängt die Zugkräfte auf (Cerclage).
Weiterbehandlung
Prinzipiell ist die Zug-Gurtung übungs- bis belastungsstabil. Dadurch kann die Physiotherapie zügig beginnen. Der Schwerpunkt liegt auf dem Training der Oberschenkelmuskulatur und des Ganges. Nachdem die Patellafraktur ausgeheilt ist, müssen in manchen Fällen die Implantate in einer weiteren Operation entfernt werden.
Komplikationen & Prognose
Komplikationen wie Wundheilungsstörung, Infektion oder Nachblutung treten bei einem Kniescheibenbruch selten auf. Bleibt bei Trümmer- oder Querbrüchen trotz Operation eine Unregelmäßigkeit des Knorpels an der Rückseite der Kniescheibe bestehen, droht ein frühzeitiger Gelenkverschleiß (Arthrose) im Gleitlager der Kniescheibe.
In etwa 70 Prozent der Fälle ist die Prognose bei einem Kniescheibenbruch jedoch meistens sehr gut und das betroffene Bein ist wieder uneingeschränkt einsatzfähig. Gelegentliche Restbeschwerden wie Schwellneigung, Taubheitsgefühle oder Wetterfühligkeit können über mehrere Monate bestehen bleiben. In der Regel sind Sie nach dem Heilungsprozess vollständig schmerzfrei.