Der Winter lädt trotz – oder gerade wegen – tiefer Temperaturen zu jeder Menge sportlicher Aktivitäten ein. Zu den beliebtesten Sportarten zählt sicherlich das Skifahren, und ist leider gleichzeitig für die Hälfte bis zu drei Viertel aller Verletzungen im Wintersport verantwortlich. Woran das liegt und welche Verletzungen hier besonders häufig sind, haben wir Ihnen letzte Woche im Blogbeitrag “Skiverletzungen: Rasche Behandlung wichtig” vorgestellt. Nun wollen wir in dieser Serie näher auf die häufigsten Verletzungsmöglichkeiten und die richtige Behandlung eingehen. Den Anfang macht der Meniskusriss.
Häufigste Skiverletzungen am Knie
So wie das Skifahren die Statistik bei den Wintersportverletzungen anführt, belegt das Knie den unerfreulichen ersten Platz der am häufigsten verletzten Körperteile. Hier ist es bei Skifahrerinnen und Skifahrern vor allem ein Kreuzbandriss in Verbindung mit einem Meniskusriss, verursacht durch Stürze mit hoher Krafteinwirkung. Snowboarder sind in dieser Rangliste besser gereiht, denn durch die feste Fixierung beider Beine am Snowboard kommt es seltener zu Verdrehungen im Bein- oder Kniebereich.
Mensikusriss behandeln
Kommt es zu einem Meniskusriss, dann ist eine schnelle Behandlung wichtig. Denn wie bei den meisten Verletzungen im Gelenks- und Knorpelbereich gilt auch bei einer Meniskusverletzung: Je frischer die Verletzung, desto höher ist die Chance, mittels der regenerativen Medizin erfolgsversprechend agieren zu können. Das bedeutet, dass der Facharzt bei der Behandlung auf biologische Rekonstruktion setzt. Univ.-Prof. Dr. Stefan Marlovits ist stets bemüht, die Methoden der regenerativen Medizin anzuwenden, da es für die Patienten immer von Vorteil ist, wenn die eigenen Gelenksfunktionen mit diesen Maßnahmen erhalten bleiben können.
Meniskusriss: verschiedene Formen und Schweregrade
Die Meniskusrefixation
Im Falle eines Meniskusrisses stellt die Meniskusnaht oder Meniskusrefixation ein solches Verfahren der biologischen Rekonstruktion dar und wird arthroskopisch vorgenommen. Das heißt, die Instrumente und eine Kamera werden über kleine Öffnungen ins Gelenk geführt. Für die Refixation stehen dann, je nach Art des Einrisses, verschiedene Nahttechniken zur Verfügung:
- All-Inside-Technik: Dabei setzt der Chirurg zwei Anker vor die Gelenkskapsel und zieht anschließend einen vorgelegten Knoten zu.
- Outside-In-Naht und Inside-Out-Naht: Bei dieser Technik werden Nadeln durch die Haut gesteckt – entweder von innen nach außen oder von außen nach innen. Die Fäden der Meniskusnaht zieht der Arzt dann hier durch und verknotet sie vor der Gelenkskapsel.
Mehr Informationen zur diesen Behandlungen finden Sie auch auf unserer Website knorpel.at unter dem Punkt Meniskusnaht – Meniskusrefixation.
Heilung beim Meniskuseinriss
Nach der OP müssen die Patienten durchschnittlich drei bis sechs Wochen Gehstützen verwenden. Bei einigen Formen des Meniskusrisses ist es notwendig, die Beugefunktion des Kniegelenks einige Wochen lang einzuschränken, um Belastungen zu vermeiden und die Heilung bestmöglich voranzutreiben. Die generelle Prognose nach der Operation ist sehr vielversprechend. Denn durch eine Meniskusnaht kann, im Gegensatz zu einer Teilentfernung des Meniskus, das mittel- und langfristige Risiko einer Kniearthrose gesenkt werden.
Beitragsserie zu Skiverletzungen
Dieser Beitrag ist Teil einer umfassenden Serie zu Skiverletzungen und ihren Behandlungen. Unter den folgenden Links können Sie die anderen Teile nachlesen.