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Knieschmerzen

Knieschmerzen sind ein häufiges Problem, das Menschen jeden Alters betreffen kann. Es gibt verschiedene Ursachen für Knieschmerzen, von Verletzungen und Überlastung bis hin zu degenerativen Erkrankungen. Hier sind einige ausführliche Informationen für Patienten, die an Knieschmerzen leiden.

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Anatomie des Kniegelenkes

Das Kniegelenk ist eines der größten und komplexesten Gelenke des menschlichen Körpers. Es ermöglicht Bewegungen wie Beugung, Streckung und Rotation des Unterschenkels im Verhältnis zum Oberschenkel.

1. Knochen

  • Oberschenkelknochen (Femur): Der Oberschenkelknochen bildet den oberen Teil des Kniegelenks. Er hat eine abgerundete Knochenstruktur am distalen Ende, die als Femurkondylen bezeichnet wird.

  • Schienbein (Tibia): Das Schienbein ist der größte Knochen des Unterschenkels und bildet den unteren Teil des Kniegelenks. Die oberen Enden des Schienbeins bilden die Schienbeinköpfe, die mit den Femurkondylen interagieren.

  • Kniescheibe (Patella): Die Kniescheibe ist eine scheibenförmige Knochenstruktur, die vor dem Kniegelenk liegt. Sie ist mit der Oberschenkel- und Unterschenkelmuskulatur über Sehnen verbunden und dient dazu, die Belastung auf das Kniegelenk zu verteilen.

2. Gelenkstrukturen

  • Gelenkknorpel: Das Kniegelenk ist von glattem, elastischem Knorpelgewebe bedeckt. Der Gelenkknorpel hilft, die Reibung zwischen den Knochen zu verringern und ermöglicht eine reibungslose Bewegung des Gelenks.

  • Menisken: Die Menisken sind halbmondförmige Knorpelscheiben, die zwischen dem Femur und der Tibia sitzen. Sie dienen dazu, die Belastung des Kniegelenks zu absorbieren, die Stabilität zu erhöhen und die Verteilung der Gelenkflüssigkeit zu unterstützen.

  • Gelenkkapsel: Die Gelenkkapsel umgibt das Kniegelenk und besteht aus starkem Bindegewebe. Sie hält die Gelenkflüssigkeit (Synovialflüssigkeit) in der Gelenkhöhle und sorgt für Schmierung und Ernährung der Gelenkstrukturen.

  • Bänder: Im Kniegelenk gibt es mehrere Bänder, die Stabilität bieten und die Bewegungen begrenzen. Zu den wichtigen Bändern gehören das vordere und hintere Kreuzband sowie die medialen und lateralen Seitenbänder.

3. Bänder im Kniegelenk

  • Kollateralbänder: Das Kniegelenk hat zwei Kollateralbänder, das mediale (innere) und laterale (äußere) Kollateralband. Sie stabilisieren das Kniegelenk seitlich und verhindern seitliche Bewegungen.

  • Kreuzbänder: Es gibt zwei Kreuzbänder im Kniegelenk, das vordere Kreuzband (VKB) und das hintere Kreuzband (HKB). Sie verlaufen diagonal im Inneren des Kniegelenks und sorgen für Stabilität und Kontrolle der Vorwärts- und Rückwärtsbewegungen des Unterschenkels gegenüber dem Oberschenkel.

  • Patellarsehne: Die Patellarsehne verbindet die Kniescheibe mit dem Schienbein. Sie ermöglicht das Strecken des Knies, insbesondere bei Aktivitäten wie Springen oder Treppensteigen.

4. Weichteile

  • Muskeln: Die Muskeln um das Kniegelenk herum spielen eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung und Bewegung des Gelenks. Zu den Hauptmuskeln gehören die Oberschenkelmuskulatur (Quadrizeps und Hamstrings) sowie die Wadenmuskulatur.

  • Sehnen: Die Sehnen verbinden die Muskeln mit den Knochen. Im Bereich des Knies gibt es Sehnen, die mit der Kniescheibe (Patellasehne) und den Schienbeinköpfen verbunden sind.

  • Schleimbeutel (Bursen): Im Kniegelenk gibt es mehrere kleine Schleimbeutel, die als Bursen bezeichnet werden. Sie befinden sich zwischen Knochen, Sehnen und Muskeln und dienen dazu, Reibung zu reduzieren.

Ursachen von Knieschmerzen

Im Folgenden werden die gängigsten Ursachen von Knieschmerzen beschrieben:

  • Verletzungen: Akute Verletzungen wie Bänderzerrungen oder -risse, Meniskusrisse, Patellaluxationen oder Knochenbrüche können starke Knieschmerzen verursachen.

  • Überlastung: Wiederholte Belastung des Knies durch bestimmte Aktivitäten wie Laufen, Springen oder Sport kann zu Schmerzen führen, z. B. bei Patellaspitzensyndrom oder Läuferknie.

  • Arthritis: Arthritis ist eine entzündliche Erkrankung, die das Kniegelenk betreffen kann. Zu den häufigsten Formen zählen rheumatoide Arthritis, Osteoarthritis und posttraumatische Arthritis.

  • Bursitis: Eine Entzündung der Schleimbeutel im Knie kann zu Schmerzen und Schwellungen führen.

  • Knorpelschäden: Schäden am Knorpelgewebe im Knie, z. B. durch Knorpelabnutzung oder Knorpelrisse, können zu Schmerzen und Einschränkungen der Gelenkfunktion führen.

Symptome und Zeichen bei Knieschmerzen

Bei Knieschmerzen können verschiedene Anzeichen und Symptome auftreten, die je nach Ursache und Schweregrad variieren können. Hier sind einige häufige Anzeichen und Symptome von Knieschmerzen:

  • Schmerzen: Knieschmerzen können in unterschiedlicher Intensität auftreten, von leichten Beschwerden bis hin zu starken, stechenden Schmerzen. Der Schmerz kann sich lokal auf das Kniegelenk beschränken oder sich auf andere Bereiche wie Oberschenkel oder Unterschenkel ausbreiten.

  • Schwellung: Eine Schwellung des Knies ist ein häufiges Symptom bei verschiedenen Knieproblemen. Die Schwellung kann aufgrund von Entzündungen, Flüssigkeitsansammlungen oder Verletzungen auftreten und zu einer sichtbaren Ausdehnung des Kniebereichs führen.

  • Steifheit: Knieschmerzen können mit Steifheit und eingeschränkter Beweglichkeit des Kniegelenks einhergehen. Das Knie kann sich schwer biegen oder strecken lassen, was die normale Bewegungsfreiheit beeinträchtigt.

  • Instabilität: Ein Gefühl der Instabilität im Kniegelenk kann auftreten, insbesondere bei Verletzungen der Bänder oder Menisken. Patienten können das Gefühl haben, dass ihr Knie nachgibt oder sie das Gleichgewicht verlieren.

  • Knirschen oder Knacken: Bei einigen Knieerkrankungen kann es zu einem Knirschen, Knacken oder Reiben im Kniegelenk kommen. Dieses Geräusch, das als Krepitation bezeichnet wird, kann bei Bewegung des Knies auftreten.

  • Rötung und Überwärmung: Bei Entzündungen im Kniegelenk kann die Haut um das Knie herum gerötet sein und sich warm anfühlen.

  • Begleitende Symptome: In einigen Fällen können Knieschmerzen von anderen Symptomen wie Fieber, allgemeinem Unwohlsein oder Gewichtsverlust begleitet werden. Diese Symptome können auf eine zugrunde liegende systemische Erkrankung hinweisen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Anzeichen und Symptome von Knieschmerzen von Person zu Person variieren können und von der spezifischen Ursache der Schmerzen abhängen. Bei anhaltenden oder schweren Knieschmerzen sollte daher ein Arzt aufgesucht werden, um eine genaue Diagnose zu stellen und eine geeignete Behandlung einzuleiten.

Diagnose

Wenn Sie Knieschmerzen haben und ärztliche Hilfe suchen, wird der Arzt verschiedene diagnostische Verfahren anwenden, um die Ursache Ihrer Knieschmerzen festzustellen.

  • Anamnese: Der Arzt wird Sie nach Ihren Symptomen und der Krankheitsgeschichte befragen. Sie werden nach der Art des Schmerzes, dem Zeitpunkt des Auftretens, den Auslösern, der Dauer und der Entwicklung der Symptome fragen. Es ist wichtig, dem Arzt genaue Informationen zu geben, um eine korrekte Diagnose zu ermöglichen.
  • Körperliche Untersuchung: Der Arzt wird Ihr Kniegelenk gründlich untersuchen. Dabei werden sie auf Schwellungen, Rötungen, Verformungen, Bewegungseinschränkungen und Empfindlichkeit des Kniegelenks achten. Der Arzt kann auch andere Bereiche des Beins und des Fußes untersuchen, da manchmal Schmerzen in diesen Bereichen auf das Knie ausstrahlen können.
  • Bildgebende Verfahren:
    • Röntgenaufnahmen: Röntgenaufnahmen werden verwendet, um Knochenverletzungen, wie Frakturen oder Arthrose, zu identifizieren. Sie können auch helfen, Veränderungen in der Knochenstruktur oder Verschiebungen zu erkennen.
    • Magnetresonanztomographie (MRT): Eine MRT kann detaillierte Bilder von Weichteilen wie Bändern, Sehnen, Knorpel und Menisken liefern. Sie kann bei der Diagnose von Verletzungen, Entzündungen oder degenerativen Veränderungen helfen.
    • Ultraschall: Ultraschall wird häufig zur Untersuchung von Weichteilen eingesetzt. Es kann helfen, Flüssigkeitsansammlungen, Schleimbeutelentzündungen oder Schäden an Sehnen und Muskeln zu identifizieren.
    • Computertomographie (CT): Eine CT-Untersuchung kann detailliertere Bilder der Knochenstrukturen liefern als Röntgenaufnahmen. Sie kann bei der Beurteilung von Frakturen, Tumoren oder knöchernen Veränderungen nützlich sein.
    • Gelenkflüssigkeitsanalyse: Bei Verdacht auf eine Entzündung im Kniegelenk kann eine Flüssigkeitsentnahme aus dem Kniegelenk durchgeführt werden. Die Flüssigkeit wird analysiert, um Infektionen, entzündliche Erkrankungen oder andere Störungen auszuschließen oder zu bestätigen.
  • Bluttests: Bluttests können durchgeführt werden, um Entzündungsmarker, rheumafaktorische Antikörper oder Anzeichen einer systemischen Erkrankung zu überprüfen, die Knieschmerzen verursachen könnten.

Die genaue Diagnose hängt von der individuellen Situation ab. Sobald der Arzt die Diagnose gestellt hat, kann eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden, um Ihre Knieschmerzen zu lindern und die zugrunde liegende Ursache anzugehen.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung von Knieschmerzen hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Hier sind einige Behandlungsoptionen, die für Patienten mit Knieschmerzen in Betracht gezogen werden können:

Konservative Behandlungsmethoden

  • Ruhe und Schonung: Reduzieren Sie die Belastung des Knies und vermeiden Sie Aktivitäten, die den Schmerz verschlimmern könnten.

  • Physiotherapie: Ein Physiotherapeut kann Ihnen Übungen und Techniken zur Stärkung der Muskeln um das Kniegelenk, Verbesserung der Beweglichkeit und Schmerzlinderung vermitteln.

  • Anwendung von Eis oder Wärme: Die Anwendung von Eisbeuteln oder warmen Kompressen kann je nach Ursache der Schmerzen zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung beitragen.

  • Medikamente: Schmerzmittel wie nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs) können vorübergehend zur Schmerzlinderung eingesetzt werden. In einigen Fällen können auch Kortikosteroide in Form von Injektionen verabreicht werden, um Entzündungen zu reduzieren.

  • Hilfsmittel: Das Tragen von orthopädischen Schuhen, Einlagen oder Bandagen kann die Stabilität des Knies verbessern und die Schmerzen verringern.

Invasive Behandlungen

  • Injektionen: Bei hartnäckigen Knieschmerzen können Injektionen wie Hyaluronsäure oder Kortikosteroide in das Kniegelenk verabreicht werden, um Schmerzen zu lindern und Entzündungen zu reduzieren.

  • Arthroskopie: Arthroskopische Chirurgie wird eingesetzt, um diagnostische oder therapeutische Eingriffe am Kniegelenk durchzuführen. Durch kleine Schnitte wird ein Endoskop in das Gelenk eingeführt, um beispielsweise Schäden an Knorpel, Menisken oder Bändern zu reparieren.

  • Chirurgie: Bei schweren Verletzungen oder fortgeschrittener Arthrose kann eine Operation erforderlich sein, um das Kniegelenk zu reparieren oder zu ersetzen. Beispiele sind Knorpeltransplantation, Meniskusreparation, Gelenkersatz (Knieendoprothese) oder Kniegelenkarthrodese.

Lebensstiländerungen

  • Gewichtsmanagement: Eine gesunde Gewichtskontrolle kann den Druck auf das Kniegelenk reduzieren und die Belastung verringern.

  • Aktivitätsanpassung: Vermeiden Sie übermäßige Belastung des Knies durch hochintensive Sportarten und achten Sie auf ergonomische Bewegungen und Haltungen im Alltag.

Es ist wichtig, dass Sie mit Ihrem Arzt über Ihre spezifischen Symptome, die Schwere der Schmerzen und Ihre individuellen Bedürfnisse sprechen, um die beste Behandlungsoption für Ihre Knieschmerzen zu finden.