Kahnbeinbruch
Ein Kahnbeinbruch in der Hand passiert meistens bei Stürzen auf die Außenseite der Hand. Diese Fraktur kann je nach Art des Bruches konservativ oder operativ behandelt werden.
Behandlungsüberblick
Hier finden Sie übersichtlich zusammengefasst alle wichtigen Fakten und Daten zur operativen Behandlung eines Kahnbeinbruchs bei Univ.-Prof. Dr. Stefan Marlovits.
Kahnbein und Kahnbeinbruch
Bei einem Kahnbeinbruch handelt es sich in der Regel um eine Fraktur des Kahnbeins im Bereich der Handwurzel (Os scaphoideum). In selteneren Fällen ist der gleichnamige Knochen an der Fußwurzel (Os naviculare) gemeint.
Das Kahnbein gehört zur Gruppe der Handwurzelknochen, verbindet das Handgelenk mit der Mittelhand und befindet sich zwischen der Speiche (Radius) und dem ersten Mittelhandknochen (Daumenstrahl). Der Kahnbeinbruch ist einer der häufigsten Knochenbruchformen im Bereich der Handwurzel.
Ursachen & Symptome
Die typische Ursache für einen Kahnbeinbruch ist ein Sturz auf die ausgestreckte Hand, wenn sie in Richtung des Handrückens gebeugt wird (Hyperextensionstrauma). Der Bruch kann sich zum Beispiel ereignen, wenn man einen Sturz nach hinten mit den Händen abzufangen versucht. Das Kahnbein wird dabei zwischen der Speiche und der zweiten Handwurzelreihe eingequetscht und bricht.
Ein Kahnbeinbruch verursacht Schmerzen und eine Schwellung. Außerdem ist die Stauchung des Daumens oder des Zeigefingers sowie des Handgelenks schmerzhaft und schränkt die Beweglichkeit der Hand stark ein. Darüber hinaus ist durch diese Art von Knochenbruch die Greifbewegung der Hand deutlich erschwert.
Diagnostik Kahnbeinbruch
Röntgenaufnahmen sind bei der Diagnose eines Kahnbeinbruchs nicht immer zuverlässig. Auch mehrere Aufnahmen aus unterschiedlichen Richtungen schließen einen Bruch nicht immer hundertprozentig aus. Bei Verdacht auf einen Kahnbeinbruch und bei einem negativem Röntgenbefund ermöglicht uns die Computertomografie (CT) ein vollständiges Bild zu gewinnen und trägt dazu bei, ob wir den Kahnbeinbruch konservativ oder operativ therapieren.
Behandlung Kahnbeinbruch
Ein unverschobener, stabiler Kahnbeinbruch wird nach dem Abschwellen der betroffenen Region bis zu zwölf Wochen in einem speziellen Gipsverband beziehungsweise Kunststoffverband mit Daumeneinschluss ruhig gestellt.
Bei verschobenen beziehungsweise instabilen Kahnbeinbrüchen ist eine Operation erforderlich.
Weiterbehandlung und Prognose
Regelmäßige Röntgen-Kontrollaufnahmen und gezielte Untersuchungen überwachen die Heilung. Wegen der Gefahr einer Durchblutungsstörung (Nekrose) im gebrochenen Knochen oder einer Fehlheilung (Pseudarthrose) sind eine konsequente Therapie und Kontrolle bei einem Kahnbeinbruch sehr wichtig.
Bei einem unkomplizierten Verlauf eines Kahnbeinbruchs ist die Prognose in der Regel sehr gut. Beschwerden, wie eine Neigung zu Schwellungen, Taubheitsgefühle oder Wetterfühligkeit können möglicherweise über mehrere Monate bestehen bleiben und/oder treten danach nicht mehr auf.