Wenn das Wetter für die Jahreszeit eigentlich zu warm, die Skisaison aber noch in vollem Gange ist, kommt es durch den nassen Kunstschnee öfter zu Unfällen auf der Piste. Damit steigt auch die Zahl der Skiverletzungen. Im heutigen Teil unserer Serie zu Skiverletzungen wollen wir näher auf den Kreuzbandriss und seine Behandlungsmöglichkeiten im Sinne der regenerativen Medizin eingehen.
Knieverletzungen beim Skifahren im Fokus
Fast 24 % aller Verletzungen im Wintersport betreffen das Knie. Dahinter folgen die Schulter, die Hand und der Brustkorb. Gerade beim Skifahren, der laut Statistik verletzungsanfälligsten Wintersportart, sind Knieverletzungen und Schulterverletzungen besonders häufig. In unserem Beitrag von letzter Woche haben wir bereits erwähnt, dass der Kreuzbandriss in Verbindung mit einem Meniskusriss bei Skiverletzungen die Rangfolge der häufigsten Unfallfolgen anführt. Nachdem wir darin geklärt haben, wie ein Meniskusriss mithilfe der regenerativen Medizin behandelt werden kann, widmen wir uns nun dem Kreuzband.
Vorderer und hinterer Kreuzbandriss
Der Begriff Kreuzbandriss umfasst sowohl einen Riss des vorderen als auch des hinteren Kreuzbandes. Der überwiegende Anteil der Verletzungen betrifft das vordere Kreuzband. Dazu kommt es durch Überstreckung oder durch gewaltsame Beugung des Kniegelenkes, während die Oberschenkelmuskulatur angespannt ist. Der wesentlich seltenere hintere Kreuzbandriss kann durch Gewalteinwirkung auf das gebeugte Knie oder durch gewaltsame Überstreckung auftreten. Da vor allem das vordere Kreuzband wesentlich für den funktionalen Bewegungsablauf und die Stabilität des gesamten Kniegelenks ist, ist eine individualisierte Behandlung von großer Bedeutung.
Vorderer Kreuzbandriss
Hinterer Kreuzbandriss
Refixation nach Kreuzbandriss
Die regenerative Medizin steht bei Univ.-Prof. Dr. Stefan Marlovits immer im Fokus. Daher ist es sein oberstes Anliegen, durch seine Behandlungsmethoden die Anatomie der Patienten wiederherzustellen. Beim Kreuzbandriss kann das im Idealfall in Form einer Refixation gelingen. Dabei setzt der Kniespezialist auf eine spezielle operative Technik, bei der das Kreuzband durch eine Naht wieder fixiert (Refixation) wird. Der große Vorteil dieser Behandlung: Das körpereigene Band und damit alle Nervenstrukturen bleiben erhalten. Daher erreicht Univ.-Prof. Dr. Marlovits mit der Refixation nach Kreuzbandrissen hervorragende Langzeitergebnisse. Ist eine Naht aufgrund der Beschaffenheit der Verletzung nicht möglich, wird das Kreuzband durch körpereigene Sehnen ersetzt. Dafür finden meist Teile der Patella-Sehne oder Oberschenkel-Sehne Verwendung.
Aufwärmen zur Vorbeugung
Damit es erst gar nicht zu einem Kreuzbandriss kommt, ist richtiges Aufwärmen vor dem Skifahren essenziell. Bereits ein paar Minuten gezielter Muskeldehnungen senken das Verletzungsrisiko deutlich. Eine kräftige Beinmuskulatur schützt das Kniegelenk und seine Bänder zusätzlich. Zu guter Letzt hat auch die Ausrüstung Anteil an möglichen Unfallfolgen. Skifahrer sollten ihre Skibindungen regelmäßig reinigen und fachmännisch überprüfen lassen. Nur so stellen Sie sicher, dass diese sicher funktionieren und im Falle eines Sturzes im richtigen Moment aufgehen, um zu hohe Krafteinwirkungen auf die Gelenke, Knochen und Bänder zu vermeiden.
Beitragsserie zu Skiverletzungen
Dieser Beitrag ist Teil einer umfassenden Serie zu Skiverletzungen und ihren Behandlungen. Unter den folgenden Links können Sie die anderen Teile nachlesen.